Grenzgänge am Gleisdreieck
105 Galerien aus 17 Ländern, die Hälfte davon aus Berlin, sind in den Hallen am Gleisdreieck vertreten. Sofort ins Auge fällt das Konzept die Kunst und damit den Künstlern Raum zu geben.Weg von der Strenge der Kojen-Architektur – offene Räume – der Künstler und nicht der Galerist stehen im Mittelpunkt und präsentieren sich. Ich springe von Künstler zu Künstler, alles vermischt sich, wird eins und trotzdem unterschiedlich. Die Nationalitäten werden mir erst an Tafeln die am Boden haften bewusst. Selbst die Videoinstallationen, die für mich meist viel Energie absaugen sind hier im offenen Raum unaufdringlich und frei und trotzdem präsent. Gerade fotografiert ein junger Mann und stellt sein Objektiv scharf und spannt den Film – ein Analoger denke ich – gibt es die wieder?! – genauso wie im digitalen Zeitalter immer noch die Eintrittskarten manuell eingerissen werden. Eine Messe für die Künstler wie auch den Betrachter, wobei der Galerist seine Rolle als Vermittler wahrnimmt.
Frei nach Martin Kippenberger: „We don`t have problems with Guggenheim, because we can`t say no, if we are not invited“(1986). Eine mal andere Messe, die Grenzen überwindet, statt neue aufzubauen.